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Die Endosymbionten-Theorie: Allgemeine Grundlagen, Fakten, Kritik

Im vorliegenden Artikel wird die Endosymbiontentheorie (EST) ausführlich erklärt und argumentativ dargelegt. Grundlagen werden erörtert und Befunde aus der Fachliteratur zusammengestellt, die die EST belegen. Des Weiteren werden zentrale kreationistische Einwände gegen die EST durch die Fachliteratur entkräftet. Es werden neuere Daten und Experimente vorgestellt, die tiefere Einsichten in die molekularen Mechanismen liefern, durch die sich die Genome der eukaryotischen Zellen seit ihrer Entstehung vor fast zwei Milliarden Jahren herausgeschält haben. (pdf-Dokument, ca. 1,17 MB).

(28.03.11)  

Eine unendliche Geschichte: Dr. Lönnig und die fleischfressende Pflanze Utricularia

Der Intelligent-Design-Vertreter und pensionierte Mutationsgenetiker Dr. W.-E. Lönnig hat sich an einer Widerlegung des ersten Abschnitts des Buchkapitels „Was die Selektion angeblich nicht leisten kann: Diskussion von drei Paradebeispielen“ versucht (vgl. NEUKAMM 2009, 239–250). Der Autor gibt vor, meine Ausführungen zur Evolution der Saugfalle der fleischfressenden Pflanze Utricularia vulgaris „Punkt für Punkt“ zu behandeln, mir nachzuweisen, dass ich reihenweise Falschaussagen verbreite, und darüber hinaus zu zeigen, dass „die heutigen Evolutionstheorien nicht in der Lage sind – weder im Prinzip noch im Detail – den Ursprung und die Entwicklung der karnivoren Pflanzen (und damit im weiteren Sinne auch nicht den Ursprung der Lebensformen überhaupt) naturwissenschaftlich überzeugend zu erklären“. Das Ergebnis ist, wie in der vorliegenden Replik ausführlich erörtert wird, wieder einmal enttäuschend.

(21.04.10)  

Podiumsdiskussion: "Design ohne Designer?"

Am 24.11.2009 feierte das Naturkundemuseum Stuttgart die Veröffentlichung des Werks "On the Origin of Species..." von Charles Darwin, das sich heuer zum 150. Mal jährt, mit dem Aktionstag "Evolution Day“ im Schloss Rosenstein. Am Abend fand dort eine Diskussion mit dem Titel "Design ohne Designer?" statt. An der 3-stündigen Debatte nahmen fünf Vertreter der Evolutionsbiologie sowie vier Evolutionsgegner teil. Pro Evolution argumentierten u. a. Prof. Blum (Entwicklungsbiologe), Dr. Thiv (Botanik), Dr. Kriwet (Paläontologie) und Dr. Hemminger (Verhaltensbiologe). Auf Seiten der Evolutionsgegner diskutierten u. a. Dr. Junker, Dr. Lönnig und M. Rammerstorfer. Ein Bericht von Hansjörg Hemminger.  

(26.11.09)  

Rezension zu: Evolution im Fadenkreuz des Kreationismus

Der Biologe Dr. Heinz-Hermann Peitz hat auf der Internetseite "forum-grenzfragen.de" eine sehr informative Vorbesprechung des Buchs "Evolution im Fadenkreuz des Kreationismus" veröffentlicht. Auch wenn ich als Herausgeber der Monographie nicht jeden Standpunkt des Rezensenten teile (meines Erachtens wird der Beitrag von Thomas Junker etwas zu negativ beurteilt), ist die Rezension sehr ausgewogen und in der Gesamtschau für mich als Herausgeber mehr als schmeichelhaft. In jedem Fall dürfte sie geeignet sein, das Interesse meiner Leserschaft zu wecken, die sich vorab schon einmal einen Eindruck über diesen Sammelband verschaffen kann, der im September 2009 bei Vandenhock & Ruprecht erscheint.

(19.08.09)  

Ankündigung: Das Buch  zum Darwin-Jahr!

Anlässlich des Darwin-Jahres setzt sich die Monographie "Evolution im Fadenkreuz des Kreationismus" (Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen) kritisch mit Inhalt und Struktur evolutionskritischer Argumentation sowie mit den Hauptvertretern des deutschen Kreationismus und des Intelligent Designs auseinander. Die Beiträge richten sich sowohl an interessierte Laien als auch an Biowissenschaftler, aufgeklärte Christen und Publizisten, die sich kritisch mit den Argumenten der Anti-Evolutionsbewegung auseinandersetzen wollen oder müssen. Die Autoren sind mehrheitlich Mitglieder der AG Evolutionsbiologie im Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (Vbio) und haben sich langjährig mit der Materie beschäftigt, unter ihnen Christina Aus der Au, Andreas Beyer, Hansjörg Hemminger, Thomas Junker, Peter Michael Kaiser, Martin Neukamm, Stefan Schneckenburger und Johannes Sikorski.

(09.06.09)  

Neue Aspekte zur Synthese von Ribonukleotiden unter präbiotischen Bedingungen

Lange Zeit galt die Entstehung von Ribonukleotiden, den Bausteinen der RNA, als ungelöstes Problem der Abiogeneseforschung. Zum einen ist die Ribose in freier Lösung sehr instabil, zum anderen entstand in den klassischen Experimenten Ribose nur in sehr geringen Mengen. Zudem erwies sich die Kondensation von Ribose an Pyrimidin-Nukleinbasen als ausgesprochen schwierig, so dass es viele Forscher für unmöglich hielten, dass sich RNA im Urmeer bilden konnte. Jetzt fanden drei Chemiker einen gänzlich neuen und verblüffend einfachen Syntheseweg unter plausiblen präbiotischen Bedingungen, der die erwähnten Probleme umgeht. Die Pyrimidin-Nukleinbasen und die Ribose wurden nicht wie bisher separat hergestellt, sondern aus einfachen Vorstufen beide simultan in einem Molekül aufgebaut. Durch die Ergebnisse erhält das Modell der "RNA-Welt" eine zusätzliche empirische Stütze.

(02.06.09

Neuer Artikel: Ist der ontologische Naturalismus eine Ideologie?

In einen Beitrag aus dem Jahr 2008 verbreitet der Münchner Jesuit Christian Kummer die These, die Anstrengungen der AG Evolutionsbiologie, den kreationistischen Angriffen auf die Evolutionstheorie eine stringente Argumentation entgegenzusetzen, dienten in Wahrheit nur dazu, einen "Naturalismus mit Weltbildanspruch" zu lancieren, der "nicht bei seinen methodologischen Grenzen" stehen bleibe. Gottes Wirken werde "vorsätzlich aus dem Bereich der Realität" ausgeklammert, um dem Glauben die intellektuelle Relevanz abzusprechen. Im aktuellen Heft der philosophischen Zeitschrift "Aufklärung & Kritik" (Hg.: Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg) findet sich nun, passend zum "Darwin-Jahr", eine Entgegnung, in der Kummers Kritikpunkte einer philosophischen Analyse unterzogen werden: Was besagt der ontologische Naturalismus, und weshalb ist er für die Naturwissenschaften so wichtig? Und was ist dran an Kummers Ideologievorwurf? Sind dessen Versuche, Intelligent Design eine stringente Argumentation entgegen zu setzen, vor dem Hintergrund seiner eigenen Teleologie, überhaupt konsistent?

(10.03.09)  

Neue EZW-Publikation: 'Kreationismus & Intelligent Design kritisch betrachtet'

Bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) ist eine neue 76-seiten starke Broschüre zur Evolutionskontroverse erschienen. Unter dem Titel "Mit der Bibel gegen die Evolution. Kreationismus und 'intelligentes Design' - kritisch betrachtet" legt der Sektenbeauftragte H.-J. Hemminger eine sehr lesenwerte Kritik am Kreationismus und Intelligent Design vor. Scharfsinnig und redegewandt kritisiert der Autor die Argumentationsstrukturen bekannter Evolutionsgegner aus Deutschland und dem US-amerikanischen Raum und spart auch nicht mit Kritik an dem "evolutionskritischen Lehrbuch" der Studiengemeinschaft Wort und Wissen, deren Wissenschaftsanspruch er ruhig und sachlich und zugleich umfassend und kompetent infragestellt. Weitere Informationen finden sich auf der EZW-Homepage sowie unter der Rubrik Aktuelles.

(10.12.07)

Buchartikel im Internet verfügbar: "Wissenschaft und ontologischer Naturalismus"

Mein in der Monographie "Kreationismus in Deutschland" (Münster: Lit-Verlag, 2007) erschienener Artikel "Wissenschaft und ontologischer Naturalismus. Eine Kritik antievolutionistischer Argumentation" ist nun auch im Internet als pdf-Datei verfügbar. Der Beitrag enthält eine Fülle an Argumenten, die den Wissenschaftsanspruch des Kreationismus und Intelligent Design aus verschiedenen Blickwinkeln infrage stellen: Warum ist der Naturalismus in der empirischen Wissenschaft unverzichtbar? Worin liegen die methodologischen Schwächen des Intelligent-Design-Ansatzes? Wie sieht die Struktur der Argumentation der deutschen Evolutionsgegner aus – um nur einige Beispiele zu nennen.

(01.12.07)

Neuer Artikel: Ernst Haeckels Biogenetisches Grundgesetz

Das Biogenetische Grundgesetz hat zum Ziel, die Ähnlichkeit zwischen embryonalen Anlagen und den "im Reifezustand" ausgebildeten Endorganen anderer Tierarten auf dem Boden der Evolutionstheorie zu erklären. Die Relevanz dieses "Grundgesetzes" wird in der Fachwelt jedoch höchst unterschiedlich beurteilt. In diesem Artikel soll der Versuch unternommen werden, die Kritik am Biogenetischen Grundgesetz darzustellen und aus heutiger Sicht zu bewerten: In welcher Form hat das Biogenetische Grundgesetz heute Bestand? Und welchen Stellenwert besitzt die moderne Rekapitulationstheorie in der heutigen Biologie?

(09.04.07)

Der Fall Richard Sternberg. Ein Debakel für die ergebnisoffene Evolutionsbiologie?

Auf der Homepage von Wort und Wissen findet sich eine Dokumentation über den Fall des Richard Sternberg, der im Jahr 2004 als Redakteur des Journals Proceedings of the Biological Society of Washington in die Schlagzeilen geriet. Der Grund war die Veröffentlichung eines Artikels, in dem Stephen C. Meyer vom Discovery Institute in Seattle die Lehre vom Intelligent Design bewarb. Zahlreiche Evolutionsbiologen forderten daraufhin die Entlassung Sternbergs am Smithsonian Institute sowie am National Institute of Health, da er Meyers Artikel an dem obligatorischen Begutachtungsverfahren sowie am editorial board des Journals vorbeigeschmuggelt hatte. Seitdem wird Sternberg von den Protagonisten des Intelligent-Design als Märtyrer gefeiert. Dieser Beitrag nimmt zu neuerlichen Kritikpunkten Stellung.

(24.03.07)

Neuerscheinung: "Kreationismus in Deutschland. Fakten und Analysen"

Im LIT-Verlag ist das Buch "Kreationismus in Deutschland" erschienen, mit Fakten und Analysen zum Streit um die Evolutionstheorie. Es enthält Beiträge von A. Beyer, U. Hoßfeld, H.-J. Jacobsen, T. Junker, U. Kutschera, R. Leinfelder, M. Mahner, A. Meyer und M. Neukamm. Mit 376 Seiten ist das Buch ein argumentativ mächtiger Sammelband für alle, die sich mit dem Antievolutionismus auseinandersetzen wollen oder müssen. Weitere Informationen über das Buch finden sich in der Rubrik Aktuelles. Jetzt für nur 19,90 bestellen!

(23.02.07)

Methodeninventar in der Ursprungsforschung: Was spricht für Intelligent Design?

Der Evolutionsgegner Reinhard Junker hat für eine Homepage einen Gastbeitrag verfasst, der sich mit der Wissenschaftlichkeit des Kreationismus und der "Intelligent-Design-Theorie" auseinandersetzt. Darin wird der Versuch unternommen, Wissenschaft so zu definieren, als sei der Verweis auf transnaturale und teleologische Wirkfaktoren prinzipiell mit wissenschaftlichen Grundsätzen vereinbar, ja sogar erforderlich, will man sich nicht dem Vorwurf aussetzen, eine voreingenommene, dogmatisch-naturalistische Wissenschaft zu betreiben. In dem Text werden zwei Hauptargumente präsentiert, die schon deshalb eine nähere Betrachtung wert sind, weil sie in dieser oder ähnlicher Form immer wiederkehren. Auf sie soll im Folgenden eingegangen werden.

(19.01.07)

Offener Brief an die hessische Kultusministerin

Laut Zeitungsberichten hat sich die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) dafür ausgesprochen, die christliche Schöpfungslehre nicht nur im Religions-, sondern auch im Biologieunterricht zu behandeln. Im Rahmen einer fächerverbindenden Auseinandersetzung müsse es möglich sein, die Evolutionstheorie infragezustellen. Die AG Evolutionsbiologie hat nun mit Rückendeckung der Geschäftsführung des Verbands deutscher Biologen (VdBiol) ein Protestschreiben an die Kultusministerin übermittelt. Aus Sicht der unterzeichneten Wissenschaftler kollidiert Wolffs Auffassung mit dem öffentlichen, durch Steuergelder finanzierten Auftrag, im naturwissenschaftlichen Unterricht die Inhalte und Methoden wissenschaftlicher Erkenntnisse und Theorienbildung zu vermitteln.

(14.11.06)

Neue Internetseite www.evolutionslehrbuch.com

Mit dem Erscheinen der 6. Auflage des von der Studiengemeinschaft Wort und Wissen herausgegebenen "Oberstufen-Lehrbuchs" von R. Junker und S.Scherer ("Evolution - Ein kritisches Lehrbuch") wurde zugleich eine neue Werbestrategie ins Leben gerufen. Auf einer Internetseite soll das zentrale Agitationsstück der deutschen Kreationisten mit ergänzenden Texten versehen und interessierten Internetbenutzern näher gebracht werden. Aus diesem Grund hat der Vorsitzende der AG Evolutionsbiologie (Prof. U. Kutschera) eine komplementäre Seite ins Internet gestellt, die fortlaufend durch Rezensionen, evolutionsbiologische sowie kreationismuskritische Texte ergänzt werden soll. Bisher finden sich dort ein Beitrag zum Thema Makroevolution sowie zwei Rezensionen.

(18.10.06)

Newsbeitrag: Die Zwischenform Tiktaalik roseae und die Kritik der Evolutionsgegner

Die Entstehung der Tetrapoden (Vierfüßer) kennzeichnet den Übergang von der aquatischen Lebensweise zu einem Leben an Land und markiert somit ein Schlüsselereignis in der Evolution der Organismen. Anhand fossil erhaltener Raubfische (z.B. Eusthenopteron und Panderichthys) lässt sich die Entstehung der Tetrapoden modellhaft rekonstruieren. Nun berichtet die Wissenschaftszeitschrift Nature (440, 2006) gleich in drei Artikeln über eine spektakuläre Neuentdeckung, den Raubfisch Tiktaalik roseae, der zu einer der bedeutendsten evolutionären Zwischenformen aufrücken könnte. In diesem Beitrag wird die Bedeutung von Tiktaalik diskutiert und ein auf Genesisnet erschienener Kommentar kritisch beleuchtet.

(13.06.06)

Newsbeitrag: Althaus lädt Scherer aus

Thüringens Ministerpräsident Althaus hat eine Diskussion mit dem umstrittenen Kreationisten Siegfried Scherer abgesagt, nachdem Scherers Opponent Ulrich Kutschera als Vertreter der Evolutionsbiologen für eine Diskussion nicht zur Verfügung stand. Die geplante Veranstaltung stieß im Vorfeld auf starke Kritik; sie bewirkte, daß der Diskurs nun in gemäßigteren Bahnen verläuft: Im neu konzipierten "Erfurter Dialog", der für den 23. Januar 2006 anberaumt wurde, wird der Wissenschaftshistoriker Uwe Hoßfeld die Entwicklung der naturwissenschaftlichen Theorien von der Entstehung und Veränderung des Lebens vorstellen. Außerdem sollen Vertreter der christlichen Kirchen während der Veranstaltung zu Wort kommen. Entgegen mehreren Presse-Mitteilungen hat Kutschera seine Teilnahme an der Veranstaltung übrigens nicht "zurückgezogen". Er habe zwar sein Interesse an einer Teilnahme bekundet, diese jedoch unter Vorbehalt gestellt. Seine Absage begründet Kutschera mit einem kürzlich erschienenen Scherer-Interview. Viele der dort dargelegten Positionen seien irrational und nicht diskursfähig; es gehe Scherer offenbar nur darum, sein Weltbild dogmatisch gegenüber den Ergebnissen der Wissenschaften abzuschotten.

(21.10.05)

Lehrerfortbildung zum Thema "Kreationismus versus Evolution"

Der Kreationismus tritt seit vielen Jahrzehnten insbesondere in den USA als Alternative zur Evolutionstheorie auf. Auch in Deutschland haben Kreationisten immer stärkeren Einfluß, z.B. durch eine als Lehrbuch bezeichnete Programmschrift der Autoren Junker & Scherer. Deshalb bietet die Morphisto Ausbildungs-Akademie speziell für Lehrer ein eintägiges Fortbildungs-Seminar an, dessen Ziel darin besteht, an ausgewählten Beispielen des evolutionskritischen Buchs von Junker & Scherer Vorschläge für den Umgang mit kreationistischen Argumenten zu entwickeln. Eine kritische Aufarbeitung dieses Buches soll die historischen Ursprünge und Wurzeln des Kreationismus aufdecken. Weiterführend sollen die vom Kreationismus als Gegenargumente angeführten Probleme auf alternative Deutungsmöglichkeiten hin untersucht werden, die mit einer evolutions-theoretischen Beschreibung vertretbar sind.

(25.08.05)

Linksammlung zum "Streitpunkt Evolution"

Klaus-Peter Kelber hat eine umfangreiche Sammlung von Homepages, Artikeln und Internet-Archiven zusammengestellt, die sich mit dem Thema "Evolution Sciences versus Doctrines of Creationism and Intelligent Design" auseinandersetzen. Wer rasch an Argumente und Berichte zu aktuellen Themen bezüglich des Kreationismus (sensu lato) herankommen will oder muß, wird auf dieser Seite gut bedient. Siehe z.B.: 25 CREATIONISTS' ARGUMENTS & 25 EVOLUTIONISTS' ANSWERS  by Michael Shermer.

(23.08.05)

Presse-Artikel: "Intelligent Design" ist weder Wissenschaft noch Religion

Heute ist in der Süddeutschen Zeitung ein Artikel erschienen, der auf treffende und recht sachliche Weise den neuralgischen Punkt der sog. "Intelligent-Design-Theorie" aufzeigt. Patrick Illinger diskutiert darin über die Gründe, weshalb in unserer modernen Gesellschaft noch immer anthropozentrisches Denken vorherrscht und führt die wesentlichen Argumente gegen die Wissenschaftlichkeit dieser Lehre an: Die Vertreter des Intelligent Design pervertieren die Beweislast, indem sie nach Lücken der Evolutionstheorie stochern; die Biologen "sind plötzlich gezwungen, die Evolutionstheorie zu verteidigen, so als gäbe es einen zweiten, gleichwertigen Ansatz, der die Entstehung des Lebens erklärt." Dies ist, wie Illinger eloquent darlegt, jedoch nicht der Fall: Intelligent Design verfügt weder über einen Erklärungsansatz, noch über Evidenzen, geschweige denn über ein Forschungsprogramm. Daher hat die sog. Theorie "keinen Anspruch darauf, als Wissenschaft akzeptiert zu werden", sie ist "nur die kümmerliche Light-Version eines Gottesbeweises". Wer weiß, "vielleicht wird eines Tages" tatsächlich eine "ernsthafte Konkurrenz zur Evolutionslehre entdeckt. Nur: Intelligent Design wird sie nicht heißen.

(08.07.05)

Kurzbeitrag: Der "kosmologische Gottesbeweis"

Kürzlich wurde in der Informations-Broschüre "Wort-und-Wissen" 02/05 über den unten genannten Diskurs zwischen dem Theisten Craig und dem Religionskritiker Schmidt-Salomon  berichtet, wobei Craig als Vertreter des "kosmologischen Gottesbeweises" (erwartungsgemäß) eine "streng logische" Argumentation bescheinigt wurde. Angesichts der Aktualität der Ereignisse sowie aufgrund der Tatsache, daß offenbar heute noch einige kreationistische Vertreter den "kosmologischen Gottesbeweis" für relevant (wenn nicht sogar für "wasserdicht") halten, sei an dieser Stelle auf meinen Kurzbeitrag hingewiesen. Hierbei handelt es sich um einen Text, der sich in meinem Artikel "Kreationismus und Intelligent Design" findet und unter Berücksichtigung der neueren Entwicklungen geringfügig überarbeitet wurde.

(21.06.05)

Neue Artikel zum sog. "kosmologischen Gottesbeweis"

Auf der Homepage der Giordano-Bruno-Stiftung finden sich die überaus interessanten Vorträge zu einem am 26.04. an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität abgehaltenen Streitgespräch über das Thema "gibt es einen Gott?". Als Referenten waren zu Gast: W.L. Craig als Vertreter des sogenannten "kosmologischen Gottesbeweises" sowie der Religionskritiker M. Schmidt-Salomon, der begründete, weshalb Craigs kosmologische Argumentation nicht konsistent sein kann. Es lohnt sich sehr, die Beiträge einzusehen - nicht nur aufgrund der interessanten kosmologischen Fragestellung, sondern auch deshalb, weil Craig einige moralphilosophischen Aspekte in seine Argumentation einschloß, die aus materialistischer Sicht eines näheres Blickes würdig sind.

(21.06.05)

News-Banner auf der Eingangsseite

Ab heute läuft ein Nachrichten-Banner über die Eingangsseite, der jeden Besucher sofort über aktuelle Ereignisse, Hintergrundinformationen etc. informiert. Der dort erscheinende Text wird in unregelmäßigen Zeitabständen aktualisiert.

(08.06.05)

Devolution - why intelligent design isn’t

Am 30.05. erscheint im "New Yorker" ein Artikel des Biologen H. Allan Orr über die evolutionskritische Lehre vom "Intelligent Design", dessen Vorab-Version hier im Internet abgedruckt ist. In dem Beitrag stellt Orr kurz die Konzepte ihrer wohl bekanntesten Protagonisten (Behe und Debski) vor und bespricht über sieben Druckseiten alle relevanten Argumente, die gegen sie sprechen. So wird im Text in allgemein verständlicher Form erklärt, weshalb sowohl Behes Konzept der "irreduziblen Komplexität" als auch Dembskis "Komplexitäts-Kriterium" auf falschen Voraussetzungen, z.B. einer fehlerhaften Anwendung der N.F.L.-Theoreme, beruhen und gezeigt, welche Rückzugsgefechte beide Protagonisten antraten. Der Artikel macht eines in aller Klarheit deutlich: die Lehre vom Intelligent Design gibt sich zwar wissenschaftlich, trägt selbst jedoch keine Einsichten in biowissenschaftliche Sachverhalte bei - weder verfügt sie über ein stichhaltiges Kriterium zum Erkennen von "Design", noch erklärt sie irgend einen Sachverhalt. "Biologists aren’t alarmed by intelligent design’s arrival in Dover and elsewhere because they have all sworn allegiance to atheistic materialism", schreibt Orr, "they’re alarmed because intelligent design is junk science". Weitere Informationen zur Intelligent-Design-Theorie finden sich an dieser Stelle.

(24.05.05)

Neues Homepage-Layout

Meine Homepage hat in ihrer Evolution die nächste Stufe erklommen. Für die Motive, Tips und Vorschläge danke ich ganz herzlich Iris Samardzic.

(15.05.05)

Evolutionskritik als Film - Poppenbergs Videos

Thomas Waschke berichtet in einem im Skeptiker (Heft 1/2005, S. 19-22) erschienenen Artikel über die evolutionskritischen Videos von Poppenberg und die Hintergründe seiner Filmproduktion. In dem Beitrag wird insbesondere der zuletzt erschienene Film ("Der Fall des Affenmenschen") ausführlich analysiert, d.h. die Argumentationsweisen und inhaltlichen Probleme des Film beleuchtet und gezeigt, mit welchen Stil- und Propagandamitteln Poppenberg arbeitet, um die Evolutionstheorie und deren Fachvertreter in Mißkredit zu bringen.

(11.05.05)

Neuer Artikel: Affäre Max Planck - und kein Ende?

Seit etwa zwei Jahren stellt der am Kölner Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung (MPIZ) beschäftigte Antievolutionist W.-E. Lönnig im Rahmen reißerischer Artikel die Fachvertreter des VdBiol an den Pranger. Darin werden sie mit äußerster verbaler Härte als intolerante Dogmatiker, Verhinderer, Protagonisten einer "totalitär-materialistischen" Weltanschauung und Schlimmeres hingestellt. Insgesamt wird die These vertreten, daß aus "Unfähigkeit", die "naturwissenschaftlichen Argumente" gegen die "totalitär" herrschende Evolutionstheorie zu entkräften, die Lönnigsche Instituts-Homepage von den Dogmatikern beim VdBiol "abgestellt" worden sei. Nun ist es an der Zeit zu antworten, die diffamierenden Falschbehauptungen richtig zu stellen und den tatsächlichen Streitpunkt darzulegen. Vor allem gilt es ausführlich zu begründen, weshalb viele der auf Lönnigs Homepage publizierten Texte den Standards wissenschaftlicher Argumentation nicht genügen.

(13.04.05)

Filmbesprechung: Der Fall des Affenmenschen

Ende 2004 erschien eine neue DVD des Berliner Filmemachers Fritz Poppenberg mit dem Titel "Der Fall des Affenmenschen", worin sehr kritisch die paläontologischen und morphologischen Befunde beleuchtet werden, die für die Abstammung des Menschen aus der Gruppe der Primaten sprechen. Leider ist der Film mit platten Generalisierungen, tendentiösen Darstellungen und polemischen Anwürfen gegen Mitglieder des deutschen Biologenverbands durchtränkt. Details zu dem umstrittenen Video finden sich an dieser Stelle.

(02.03.05)

Kurzbeitrag: "Die Wissenschaftlichkeit in der Evolutionstheorie"

Während in Fachkreisen so gut wie niemand mehr am wissenschaftlichen Status der Evolutionstheorie zweifelt, wird sie von ihren Gegnern bestenfalls eingeschränkt als Naturwissenschaft akzeptiert. Kritisiert wird vor allem die Tatsache, daß sich die Evolutionsbiologie nicht (nur) mit direkt beobachtbaren Prozessen beschäftigt, sondern auch historische Sachverhalte erschließt, die sich nicht "experimentell beweisen" lassen. Dies sorgt selbst in Kreisen, die nicht im Verdacht stehen, kreationistisches Gedankengut zu kolportieren, erheblich für Verwirrung. Obschon Popper seinen legendärer "Metaphysik-Vorwurf" gegen den Darwinismus bereits im Jahr 1978 wieder zurückgezogen hatte, halten ihn noch heute einige Evolutionsbiologen für berechtigt. Dies nehmen wir zum Anlaß, um auf einen im Jahr 2002 in PdN erschienenen Kurzbeitrag hinzuweisen, der an einem Beispiel erklärt, warum die Evolutionstheorie denselben methodologischen Status genießt, wie die sog. "Gegenwartswissenschaften".

(25.02.05)

Rezension des Buchs: "Über die Natur der Dinge" von M. Bunge und M. Mahner

Die Wissenschaftsphilosophen Mario Bunge und Martin Mahner, die bereits im Jahr 1997 mit ihrer "Foundations of Biophilosophy" einen Meilenstein in der modernen Wissenschaftsphilosophie gesetzt haben, stellten Ende 2004 ihr zweites gemeinsames Buch vor, in welchem sie den ontologischen Rahmen ihres wissenschaftlichen Weltbildes beschreiben. Die Autoren argumentieren darin leidenschaftlich für den Materialismus und zeigen anhand ihrer Analysen, weshalb immaterialistische, mystisch-religiöse Ontologien nicht mit konsequent wissenschaftlichen Weltbildern kompatibel sind. Wer sich - gerade auch im Hinblick auf die Kreationismusdebatte - ernsthaft mit Wissenschaftsphilosophie und Religionskritik auseinanderzusetzen hat, wird daher an dem Buch nicht vorbeikommen.

(11.01.05)

Rezension des Buchs: "Am Anfang war die Information" von W. Gitt

Werner Gitt, stellvertretender Vorsitzender der kreationistischen Studiengemeinschaft "Wort-und-Wissen e.V.", ist als kompromißloser Verfechter einer fundamentalistischen, strikt anti-evolutionistischen Lesart der Bibel bekannt. Obwohl (oder gerade weil) sich seine polarisierenden Schriften durch einen militanten, elitär-dogmatischen Gestus auszeichnen, erfreuen sie sich in Kreationismuskreisen großer Beliebtheit. Sein neuestes Buch sei hier kurz rezensiert.

(17.10.04)

Vier neue Artikel zum "Streitpunkt Evolution"

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "MIZ" (Jahrgang 33, Heft 03/2004) finden sich vier Beiträge, die sich kritisch mit dem Kreationismus und der Intelligent Design-Theorie auseinandersetzen. An dieser Stelle können die PDF-Versionen (mit freundlicher Genehmigung der Redaktion und des Alibri-Verlags) heruntergeladen werden.

(13.10.04)

Kreationismus und Intelligent Design

Neuer Artikel über die wissenschaftstheoretischen Probleme von Schöpfungstheorien. In dieser Arbeit wird umfassend dargelegt, weshalb Schöpfungstheorien, wie die Intelligent Design-Theorie oder das "Programm" des Kreationismus nicht wissenschaftlich sein können, auch wenn dies ihre Vertreter vorgeben.

(12.10.04)

Meyer's Hopeless Monster

Stephen C. Meyer, einem bekannten US-amerikanischen Protagonisten der "Intelligent Design-Bewegung" (ID), ist es unlängst in einem beispiellosen Coup gelungen, einen evolutionskritischen Artikel in der renommierten Fachzeitschrift "Proceedings of of the Biological Society of Washington" zu platzieren. Der Artikel, in dem alle wesentlichen Argumente des ID repetiert werden, sorgt derzeit in der Fachwelt für Furore. In dem Review "Meyer's Hopeless Monster" von Gishlick, Matzke und Elsberry finden sich nähere Informationen sowie eine ausgezeichnete wissenschaftliche Kritik an dem umstrittenen Paper.

(17.09.04)